Vergesst das Tschakka-bla-bla um Scheitern und Fehlerkultur- Change geht anders!

Wir haben es in der Hand: Lasst uns was bewegen und nicht nur eigennützige Marketingaktionen fahren. Sind Sie dabei?

Immer dann, wenn Menschen ernsthaft Themen bewegen, um eine Veränderungen anzustoßen tauchen sie auf. Da sind sie plötzlich da, die Trittbrettfahrer, Trendsetter, Themenhascher und „Marketingtrendsaufspürer“.

Vom Grunde her sind sie keiner Beachtung wert, weil sie in Sachen echter Veränderung praktisch unbedeutend sind. Mit dem nächsten Trendthema laufen sie nämlich schon wieder in eine andere Richtung. Dennoch bzw. genau deshalb bin ich ab und an traurig, so zum Beispiel auch bei meinem Herzens-Thema der Entwicklung einer Scheiter- und Fehlerkultur.

Traurig, weil es Menschen aus Wirtschaft, Forschung und Psychologie … gibt, die sich in ernster Absicht und mit Engagement ein hohes Ziel gesetzt haben, nämlich einen Beitrag zu echter Veränderung zu leisten und das Tabuthema in eine neue Blickrichtung und Kultur führen möchten.

Auch ich bin seit vielen Jahren in der Begleitung von Changeprozessen mit diesem Ansatz unterwegs (in die ich meine Erfahrungen aus Führung & Management, Beratertätigkeit und Lebenserfahrung einbringe) und werbe seit ca. 3 Jahren aktiv für eine neue Scheiter- und Fehlerkultur – Erfolg geht anders. Aktuell sammle ich mit meinem Mutprojekt in Interviews Mutgeschichten und Erfahrungen aus verschiedenen Ebenen der Gesellschaft.

Dabei freue ich mich, wenn dieser Blickrichtungswechsel auch in der Beraterszene ernsthafte Mitstreiter und Unterstützer hervorbringt. Doch der erste Eindruck, dass das Thema Fahrt aufnimmt täuscht und dies ist Schade. Das Thema ist ein kulturell tief verwurzeltes Thema und somit braucht es Zeit für ein neues Denken, für einen Change. Was sich hingegen leider schnell verbreitet, ist das oberflächliche Motivations- bla bla –  in einigen Medien, von Trainern, Speakern (Kategorie siehe oben) und dies bewirkt, meines Erachtens, genau das Gegenteil. Auch dieses Thema wird als pure eigennützige Marketingkampagne durch Social Media, oder die Presse gejagt, mal schnell verbrannt und führt zum Erhalt dieses längst fälligen Tabu `s!

Irgendwie komisch ist es auch, wenn sich Menschen heroisch feiern oder feiern lassen, weil sie ja gescheitert sind und sich ja nun auf dem Weg befinden, oder gar nun ganz oben sind …?  Vorsicht vor egomaner Selbstdarstellung, da schnappt die Falle wieder zu. Was im Außen bei Betrofffenen ankommt: „… geht nicht, gibt es nicht – nichts ist unmöglich – wenn Du nur willst bist Du bald ganz oben… – jeder kann es schaffen – Erfolg ist Gesetz“.

Eine neue Kultur im Umgang mit Fehlern, Scheitern und dem Versagen ist mehr als bloßes „Hinfallen, aufstehen und Krone richten“ und mehr als Motivationsgebrüll. Wenn es so profan wäre, hätte das Thema nämlich keine Bedeutung. Außerdem ist es für so manch Betroffenen / Betroffene Unternehmen ein herber Schlag ins Gesicht. So teilt sich die Welt wieder in Gewinner und Verlierer! Ich glaube allerdings an Menschen, die anders denken und mit Ihrem Wirken auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

Lassen Sie uns gemeinsam lernen Erfolg wieder anders zu denken und vor allem dazu anstiften!

Auch zum Scheitern gibt es jede Menge Irrtümer. Eine Auswahl der häufigsten Irrtümer habe ich hier zusammengetragen:

Irrtum Nr. 1: Scheitern ist Lernen! Ja bestenfalls ist es so und in es ist viel mehr. Übrigens ist genauso Fakt, aus manchem Scheitern und manchen Fehlern kann man nichts lernen bzw. die Lernerfahrung ist im jetzigen Kontext veraltet bzw. wertlos.

Irrtum Nr.2: Nach dem Scheitern ist es wichtig schnell wieder aufzustehen und weiterzugehen. Aufstehen macht Sinn, doch weitergehen ist nicht in jedem Fall sofort die förderliche Lösung. Was vergessen wird ist, dass Menschen Tiefschläge erst verarbeiten müssen, um je nach dem wo sie stehen im eigenen Tempo neu starten zu können. Mein Blick fällt diesbezüglich auf:

Trauerarbeit und Abschied – Achtsam hinschauen/ Wahrnehmung schulen – Akzeptanz üben – stützende Beziehungen zulassen  – Lernerfahrung prüfen – Kraft sammeln/ Resilienz stärken – Standfestigkeit/ Vertrauen aufbauen – Neuausrichtung + Fokus – Risikokompetenz aufbauen – Feedback einholen – Willenskraft trainieren / Arbeit mit beweglichen Zielen schulen/ Korrekturen – 

Irrtum Nr. 3: Wir müssen nur wollen. Nach dem Scheitern schafft man es mit unbedingtem Willen.

Geht nicht gibt es nicht?! Vielleicht gelingt es ja so. Ich verspreche Ihnen, in diesem Fall wird es zumindest anstrengend. Willenskraft ist eine der grundlegendsten Kompetenzen, die erfolgreiche Menschen brauchen. Kompensiert man mit ihr jedoch eine grundlegende Verarbeitung seiner Scheitererfahrung und glaubt allein mit starkem (starrem) Willen stellt sich der Erfolg schon ein, dann melden sich ganz bestimmt die „nicht gemachten Hausaufgaben“. Geht nicht gibt es nämlich!

Irrtum Nr. 4 Motivation „Jetzt erst recht“ – „Ich zeig es Euch“ – „Bald bin ich ganz oben“ – Ihr werdet noch von mir hören!

Vorsicht, hier hört man förmlich schon den Knall. Hier sind nicht unbedingt Sympathieträger am Werk. Ehrlich gesagt ist dies die Fraktion, die aus Fehlern scheinbar nicht lernen mag und durch Ihr Auftreten oft Ablehnung erfahren, statt Unterstützung. Der Schein trügt, dort spricht eben nicht der „wieder auferstandene“ Mutige, sondern jemand, der eine tiefere Verletzung davon getragen hat. Ja, es ist ganz natürlich das sich Menschen, die eine Niederlage erleiden sich verletzlich fühlen. Wenn dann aus der Verletzung eine Abwehrstrategie aus dem Ego erwächst ist die Motivationslage „schief“. Die zentralen Fragen bleiben das WOFÜR? und das WARUM? tue ich etwas. Menschen, die eine starke Verletzlichkeit erfahren, die sich übermäßig oder nur den Erfolg im Außen definieren und deren innere Standfestigkeit nicht stabil ist, neigen vordergründig dazu aus „Außenmotiven“ zu handeln. Man könnte meinen, es hat Ihnen gar nichts, wer große Töne spuckt, der braucht sich nicht wundern. Meine Großmutter hätte gesagt: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Stimmt, doch in einer Erfolgsgesellschaft ist die Verführung groß schnell wieder oben auf dem Treppchen zu stehen, den supertollen Sportwagen zu fahren und sich mit materiellen Trophäen zu schmücken. Die passenden Erfolgsparolen lauern schließlich überall. Die Trophäen sind dann letztlich nichts anderes als Symbole für: Ungeschehen machen – Ich hab es geschafft! – Rehabilitation und Zugehörigkeit. Leider merken Menschen, die sich so verhalten erst spät, dass sie innerlich immer noch verletzt sind und ein möglicher materieller Erfolg (insofern er sich wieder eingestellt hat) allein nicht heilsam ist und nicht zu Lebenszufriedenheit und Glück führt. Menschen, die – mit guter Absicht – in diese Falle getappt sind, haben letztlich ihre Scheitererfahrung nicht verarbeitet und hängen bei allem Tun noch im Außen fest. Hier heißt es zurück auf Los! Im Coaching beginnen wir die Arbeit dort, wo überschnell weitergegangen wurde.

Trauerarbeit und Abschied – Achtsam hinschauen – Akzeptanz üben – stützende Beziehungen zulassen  – Lernerfahrung prüfen – Kraft sammeln/ Resilienz stärken – Standfestigkeit/ Vertrauen aufbauen – Neuausrichtung – Feedback einholen – Willenskraft / Arbeit mit beweglichen Zielen schulen

Irrtum Nr. 5 Scheitern ist mindestens die krachende Firmeninsolvenz.

Wieso Scheitern? Ich habe mit dem Thema nichts am Hut. Wirklich? Wenn Sie glauben, dass Scheitern nur als krachende Firmeninsolvenz agiert, dann haben Sie recht, denn davon sind die wenigstens betroffen. Vielmehr sind es die alltäglichen Lebenserfahrungen, wie: die Beziehung, die zu Ende ist,  die nicht geschaffte Abschlussprüfung, die Karriere, die nicht nach Wunsch verläuft, der verpatzte Bühnenauftritt (manchmal schon als Kind), der verlorene sportliche Wettkampf, der Verlust eines lieben Menschen, oder die plötzlich hereinbrechende lebensbedrohliche Erkrankung …  All diese Sachen sind für uns Menschen, mehr oder weniger eine Bedrohung, mit individueller Ausprägung einer Scheiter-/ oder Versagenserfahrung.

Irrtum Nr. 6 Ich muss jetzt einfach nur mutig sein!

Sie müssen gar nichts! Mut kommt später. Scheitern ist zunächst gelebtes Leben und – Punkt -.  Da darf alles dabei sein: Kummer, Schmerz, Verzweiflung, Wut, Unsicherheit … Wichtig ist einfach nur, dass alles seine Zeit und seinen Rahmen hat und wir es dann auch wieder loslassen können, um weiter zu gehen. Alles zu seiner Zeit! Emotionen kann man nicht einfach beiseite stellen, oder zurücklassen. Sie holen uns ein.

Irrtum Nr. 7 …

Es ist Fakt mit bla bla bla und Scheiter- bullshit verarbeiten Menschen und Organisationen kein Scheitern. Sie werden in Ihrer Meinung gestärkt, wenn ich aufstehe und weitermache muss es klappen. Mögliche Fehlbotschaften können sein:

Wenn ich es schaffe, dann kannst Du es auch! Was aber wenn nicht? Bin ich dann ein Verlierer?

Sie haben Lust auf mehr zum Thema? Ich freue mich, wenn Sie mir auch auf diesen Kanälen treu bleiben:

coaching4changetalk – Podcast erscheint 14 tägig im Wechsel zum

coaching4changeTalk – Newsletter 

Sie sind neugierig auf meinen Ansatz? Dann ist bestimmt die „Lizenz zum Scheitern“ etwas für Sie oder Ihr Unternehmen. Vorträge und das Training können Sie individuell buchen. Ein Beratungskonzept für Ihr Unternehmen unterbreite ich Ihnen gern auf Anfrage. Zur Buchung nehmen Sie bitte hier Kontakt auf. Die neuen freien Trainingstermine der coaching4change Akademie zur „Lizenz zum Scheitern“ gibt es Ende des Monats.

 

Gescheiter (T)
Gescheiter (T)

„Wir sollten viel öfter einen Mutausbruch haben!“ …, dann gelingt nämlich Change mit Lust.

Die meisten Menschen leiden mehr an ihrer Angst zu versagen, als dass sie tatsächlich Scheitern. Das ist der Grund weshalb Projekte nicht gestartet werden, Unternehmen nicht gegründet, Träume nicht weiter entwickelt, Ziele nicht zu Ende verfolgt werden.

Ich bleibe dabei: Erfolg geht anders! Nur Mut.

Sind Sie mit dabei,eine Mutkultur zu stärken und Erfolg neu zu definieren. Es gibt in diesem Land zahlreiche mutige Projekte, Unternehmen und mutige Menschen, Helden von heute. Mit meiner Initiative möchte ich genau diesen Menschen Sichtbarkeit geben, um den Fokus hin zu Entdeckerfreude und Gestaltungskraft zu lenken.

Wie Sie dabei sein können?

  1. Sie haben selbst ein Projekt/ Unternehmen oder eigene Geschichte, die Mutmacher sein kann? Dann suche ich Sie für ein Kurzinterview und eine Vorstellung in einem Blogeintrag.

2.   Sie kennen Mutmacher und möchten Sie mir gern vorstellen?

3.   Sie möchten das Projekt als Medienpartner unterstützen, dann freue ich mich über eine Zusammenarbeit.

4.   Sie sind Blogger/ Podcaster und möchten die Mutausbrüche unterstützen und medial verbreiten? Ich freue mich über unseren Kontakt.

Ich sage Danke, für die so wunderbare Resonanz zum Thema und freue mich, wenn die Initiative weiter wächst und gedeiht. Noch im November soll die neue Webpräsenz mit ersten Interviews und Vorstellungen an den Start gehen. Das ist erst der Anfang!

Lassen Sie uns gemeinsam was bewegen und anstiften!

Ihre Simone Gerwers – Nur Mut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht von Simone Gerwers

Simone Gerwers ist Sparringspartnerin für Führung & Management im Wandel und Inhaberin der coaching4change Akademie. Die Diplomwirtschaftswissenschaftlerin wirbt für mehr Mut in Wirtschaft und Gesellschaft und im Leben. Sie stiftet an Erfolg neu zu denken. Consultant & Speaker - Blogger - Podcaster Initiatorin der Mutausbrüche

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