Erfolgreiche Manager müssen fies sein

Im Spiegel habe ich unter der Überschrift „Wer erfolgreich sein will muss fies sein“ einen Artikel gefunden. Hm dachte ich mir, hier wird mit einer reißerischen Überschrift der Leser magnetisch angezogen, um dann wieder alles zu relativieren. Alte Masche, wer fällt denn da noch drauf rein? 😉 Aber nein, weit verfehlt. Genau diese Botschaft zieht sich durch den Text bzw. durch das Interview mit dem Stanford – Professor Jeffrey Pfeffer. Der 70 jährige Professor und Wirtschaftswissenschaftler gilt als Querdenker. Ich liebe es übrigens quer zu denken, auch ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert. Aber ist es so? Vielleicht ist es ja auch ganz anders. In dieser Kolumne meines Blogs möchte ich Sichtweisen zu Mangement und Führung einfach mal – in Kürze und auf den Punkt – in Frage stellen. Ich zähle auf Sie, auf Dich und Deine Meinung zum Thema. 

„Erfolgreiche Manager müssen fies sein.“ Abgesehen, das es eine Generalisierung ist und wir uns auf eine Definition von „erfolgreich“ verständigen müssten, zu den Fakten: Ja leider ist es wahr in den Chefetagen laufen tatsächlich viele Manager und Führungskräfte herum, die alles andere als Vorbilder sind. Es ist halt wie im wahren Leben. Die Schere zwischen der Definition „gute Führungskraft“ oder Manager und gelebter Führung klafft sehr weit auseinander. Wertekultur findet sich oft auch nur auf Hochglanzimagebroschüren und in toten Leitbildern wieder. Spätestens bei der nächsten Mitarbeiterbefragung gibt es das böse Erwachen. Wir haben Führungsprobleme, da müssen wir mal was machen, Frau Gerwers. Nicht selten sind die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen Auslöser um mich zu buchen, um sich einen Führungskräftecoach / Berater an Bord zu holen. Für mich – und sicher auch für viele meiner Leser – sind das keine Neuigkeiten, es ist vielmehr gelebtes Leben in Unternehmen und in Organisationen. Das es teilweise so ist, das es gute und schlechte Führung und damit Führungskräfte gibt, die sich ggf. im Stil des Spiegelartikel benehmen, heißt doch aber noch lange nicht, das es so sein muss? Oder doch? Irgendwie habe ich den Eindruck, der Artikel führt uns in den Bereich: Das ist so und basta – Veränderung unmöglich.

Ist heißt lediglich Momentaufnahme, Veränderung heißt tun  – Wandel in der Führungskultur

„Erfolgreiche Führungskräfte müssen fies sein.“ Veränderung ist nicht möglich ist also die Botschaft. Sie ist nicht möglich, weil es wohl alte psychologische Erkenntnisse sind. Punkt. Und dazu die Konsequenz: Wir werden eingeladen „vorsichtiger“ zu sein. Vertrauen ist wichtig, sagt der Autor und schließt an, aber gefährlich. Doch da erwischt er mich gleich auf dem „richtigen“ Fuß. Veränderung ist nicht nur möglich, sie ist im Fall der Entwicklung von Führungskultur auch nötig, um sich dem rasanten Wandel der komplexen Arbeitswelt zu stellen. Nein, erfolgreiche Führungskräfte müssen weder fies noch Gutmenschen sein. Und wenn Unternehmen oder gar die Gesellschaft sich einreden lassen wollen, dass der Mensch aus psychologischen Gründen so ist, dann „Gute Nacht“. Ich stehe noch immer auf dem Standpunkt, „wenn wir damit starten uns zu verändern“, dann „verändert sich die Ganze Welt.“ Es gibt sie die Beispiele, die zeigen, das Entwicklung von Führungskultur, moderne Führungsstrukturen Unternehmen erfolgreicher machen. In meiner Welt geht es nicht darum vorsichtiger zu werden und zu akzeptieren. Es geht viel mehr darum, Veränderung erfolgreich zu gestalten. Wie dies in Erkenntnis und Anwendung von psychologischen und neuropsychologischen Erkenntnissen und Mechanismen über Menschen und Führung und Motivation geht, darüber gibt es zahlreiche wissenschaftliche Forschungen und Publikationen. Make that Change – ist die Devise!

New Work, arbeiten und führen im Wandel – Mut zur Führung

Ich finde es übrigens gut, dass wir uns auf das konzentrieren, was wünschenswert ist. Akzeptieren, was nicht geht kommt zum Schluss und dann geht ja vielleicht immer noch etwas anders. In einem Punkt stimme ich Professor Pfeffer zu: Wer führen will, muss etwas von menschlicher Psychologie verstehen. Ja! Und ich ergänze, er sollte eine Haltung haben, die auf die Möglichkeit der Entwicklung von Kompetenzen – hier Führungskompetenz -, an die Gestaltung von Veränderung glaubt. New Work funktioniert nicht mehr mit den alten Führungsstilen und falschem Machtverständnis. Ich sage: Nur Mut zur Führung und baue auf die Stärkung von Verantwortung, Risikokompetenz, Vertrauen und Willenskraft bei Führungskräften und Mitarbeitern. Führen braucht Macht, Macht im Sinne von Gestaltungsrahmen, von Gestaltungskraft und führen heißt dienen. Dazu wiederum braucht es einen mutigen und ehrlichen Blick in den Spiegel, um als Vorbild voranzugehen und eine werteorientierte Führungskultur als Basis für erfolgreiche Unternehmen zu schaffen. „Wer glaubt zu führen, ohne das ihm einer folgt, der geht nur spazieren.“ – unbekannt –

Make that Change – Veränderung ist Entwicklung. Wo kämen wir denn hin, wenn wir alles beim Alten lassen würden? Nur Mut, Eure Simone Gerwers

Aber: Ist das so? Was sagst Du zu den Gedanken dieser Kolumne? Diskutiere gern hier im Blog mit.

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Veröffentlicht von Simone Gerwers

Simone Gerwers ist Sparringspartnerin für Führung & Management im Wandel und Inhaberin der coaching4change Akademie. Die Diplomwirtschaftswissenschaftlerin wirbt für mehr Mut in Wirtschaft und Gesellschaft und im Leben. Sie stiftet an Erfolg neu zu denken. Consultant & Speaker - Blogger - Podcaster Initiatorin der Mutausbrüche

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